Nach einem Magenbypass geht der Diabetes Typ 2 zurück oder verschwindet gar. Zu diesem vorläufigen Ergebnis kamen Mediziner aus der Schweiz, die Bypass-Patienten ein Jahr nach der Operation untersuchten.
Von Operationen am Magen und Magenbypässen hört man meist im Zusammenhang mit Übergewichtigen. Ein Magenbypass gilt bei starken Fällen von Übergewicht (Adipositas) als der letzter Ausweg um abzunehmen. Bei krankhafter Fettleibigkeit führt ein Magenbypass auch tatsächlich zur Reduktion des Körpergewichts.
Magen Bypass für Diabetiker
Forscher aus Graz und St. Gallen in der Schweiz haben jüngst entdeckt, dass ein Magenbypass auch bei Diabetikern mit Diabetes Typ 2 hilfreich sein kann. Studien zeigen, dass nach einer Operation des Diabetes Typ 2 zurückging oder ganz verschwand.
Zwei Drittel der extremen Adipositas-Patienten, so schätzen Forscher, sind gleichzeitig auch zuckerkrank. Nachdem ihnen ein Magenbypass gelegt worden war, haben Mediziner bei diesen Patienten eine rasche Normalisierung des Blutzuckerwertes beobachtet.
Vermutet wird, dass dieser Effekt durch die geänderte Darmpassage der Nahrung verursacht wird. Mit Hilfe des Magenbypasses wird der obere Teil des Dünndarms ausgeschaltet, dadurch kommt Nahrung schneller mit den unteren Teil des Dünndarms in Kontakt. Die Forscher gehen davon aus, dass dies Auswirkungen auf verschiedene Hormone des Dünndarms hat, die wiederum die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse anregen.
Untersuchungen gehen weiter
„Die Ausschüttung dieser sogenannten Inkretine ist bei Typ-2-Diabetikern vermindert. Nach Magenbypass-Operationen kommt es wieder zu einer verstärkten nahrungsabhängigen Inkretinsekretion“, vermutet die Grazer Projektleiterin Eva Svehlikova. Das gilt jedoch hauptsächlich für Diabetiker im frühen Stadium.
Im Rahmen des geförderten Forschungsprojektes „European Foundation for the Study of Diabetes“ gehen die Forschungen des Mediziner-Teams weiter. „Ziel der Studie ist es, Veränderungen im Glukosestoffwechsel bis zu einem Jahr nach der Magenbypass-Operation zu untersuchen“, so Svehlikova.