Wer an Diabetes erkrankt ist, der muss versuchen die Senkung des überhöhten Blutzuckerspiegels gezielt zu fördern. Neue Forschungen stellen die Süßholzwurzel als mögliches Hilfsmittel dar.
Süßholzwurzel ist schon lange ein in der Lebensmittelindustrie vielfach eingesetzter Pflanzenstoff. Nun wurde die Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel und Fettleibigkeit untersucht und es scheint so, als könnte die Süßholzwurzel einen entscheidenden Einfluss darauf haben.
Die Eigenschaften der Süßholzwurzel
Süßholzwurzel ist uns allen natürlich als Zutat für Lakritze bekannt und besonders in Nordeuropa außerordentlich beliebt.
Sie hat nachweislich krampflösende und entzündungs- beziehungsweise virenhemmende Eigenschaften und schützt zudem die Schleimhaut. Die Glycyrrhiza enthält außerdem noch Wirkstoffe, die als Therapie gegen Erkrankungen der Atemwege und des Magens von Nutzen sind.
Außerdem können einige Hautleiden wie Hautjucken, Sonnenbrand oder Insektenstiche damit behandelt werden. Angeblich kann man sich durch das Herumkauen auf einer Stange Süßholzwurzel sogar das Rauchen abgewöhnen.
Mögliche Anwendung bei Diabetikern
Nachdem die Wirksamkeit der Süßholzwurzel bereits von US-amerikanischen Wissenschaftlern untersucht wurde, haben nun auch Ernährungsgenetiker vom Max-Planck-Institut Berlin diese festgestellt. Demnach befänden sich in der Wurzel sogenannte Amorfrutine, eine Gruppe von darin enthaltenen Naturstoffen, die eine antidiabetische Wirkung besitzen.
Ganz vereinfacht ausgedrückt: Die Amorfrutine bringen den Körper dazu, den Glucosespiegel zu senken und eine Überproduktion von Insulin zuverhindern.
Somit könnte die Süßholzwurzel praktisch als Mittel gegen den Diabetes Typ 2 (Altersdiabetes) eingesetzt werden.
Aber Achtung! Von einer praktischen Anwendung ist die Forschung noch entfernt. Getestet wurde bisher an Mäusen, wodurch man auch vorbeugende Eigenschaften gegen eine sogenannte Fettleber feststellen konnte.
Auch hilft es nun nichts, den Lakritz Vorrat des nächstgelegenen Supermarktes zu plündern und literweise Tee mit Süßholzwurzelextrakt zu trinken, da die Wirkstoffe dort in viel zu geringer Konzentration vorhanden sind. Die Amorfrutin Extrakte müssen in einem speziellen Verfahren extrahiert und dann industriell weiterverarbeitet werden.
Der nächste Schritt besteht nun darin, klinische Studien mit Diabetes-Patienten durchzuführen. Also kann man der Forschung für die Zukunft nur gutes Gelingen wünschen.
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